Hebammensprechstunde

Mythen zum Thema Stillen

Mythen zum Thema Stillen

Mythos 1:

Du musst deine Mamillen in der Schwangerschaft abhärten zur Vorbereitung auf das Stillen.

 

FALSCH: Es reicht eine normale alltägliche Körperhygiene. Bitte keine Abhärtung mit Waschlappen oder Ähnlichem! Die Mamillen und das Brustgewebe bereiten sich durch hormonelle Einflüsse auf die Stillzeit vor.

 

Mythos 2:

Die Brust ist zu klein. In unserer Familie hat niemand gestillt, das ist genetisch bedingt.

 

FALSCH: Entscheidend für die Stillfähigkeit ist das Brustdrüsengewebe und nicht das Fettgewebe. Das früher weniger gestillt wurde lag oft daran, dass die Frauen weniger Unterstützung erhielten und somit das Stillen häufig nicht erfolgreich war.

 

Mutter mit Baby beim Stillen im liegen
 

 

Mythos 3:

Die Trinkmenge der stillenden Mutter beeinflusst die Milchmenge.

 

FALSCH: Stillende Frauen sollten sich nach ihrem eigenen Durstgefühl richten. Die Milchmenge wird hormonell gesteuert und durch langes und häufiges Anlegen beeinflusst.

 

Mythos 4:

Wenn die Mutter etwas „Falsches“ gegessen hat, bekommt das Baby Blähungen.

 

FALSCH: Die stillende Frau kann sich abwechslungsreich, ausgewogene ernähren. Das Baby kennt das, was die Mutter isst, bereits aus der Zeit der Schwangerschaft über das Fruchtwasser. Somit gibt es keine falschen Lebensmittel.

 

Mythos 5:

Du darfst dein Baby nur alle drei Stunden anlegen.

 

FALSCH: Gerade am Anfang ist es wichtig, dass du dein Baby so oft es Hungerzeichen zeigt oder wenn deine Brust spannt, anlegst. Dadurch wird der Milcheinschuss positiv beeinflusst. 10- bis 12-mal Stillen in 24 Stunden ist ganz normal!

 

Mythos 6:

Du verwöhnst dein Baby, wenn du es ständig bei dir hast.

 

FALSCH: Häufiger Körperkontakt mit deinem Baby führt zu einem gestärkten Urvertrauen. Ihr werdet euch so richtig ineinander verlieben. Genießt eure Zeit miteinander!
 

Mythos 7:

Mein Kind schläft in der ersten Woche die Nacht schon durch.

 

FALSCH: Aufgrund des kleinen Magenvolumens (in der ersten Woche so groß wie ein Tischtennisball) deines Babys ist ein Durchschlafen in der ersten Zeit physiologisch nicht möglich.

 

Daniela Aufreiter, diplomierte Kinderkrankenschwester

Daniela arbeitet seit 12 Jahren im Kepler Universitätsklinikum in Linz auf der Früh- und Neugeborenen Überwachungsstation. Ihr Fokus liegt auf bedürfnisorientierter Pflege der Früh- und Neugeborenen sowie einer einfühlsamen Elternanleitung im Krankenhaus wie auch im Hebammenstudio Engerwitzdorf in Oberösterreich. " Die individuelle Arbeit als Kinderkrankenschwester ist für mich nicht nur ein Job, sondern eine innere Berufung!"

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